Grafik / Technik

 

Die Druckgrafik ist eine sehr alte Kunstrichtung. Schon vor mehr als 1000 Jahren verfügten die Japaner über eine unübertroffene Fertigkeit Farbholzschnitte herzustellen. Oder denken wir an Dürer und seine großartigen Kupferstiche.

Kupferstich oder Radierung, das Wort leitet sich von dem lateinischen „radere“ ab, und bedeutet ritzen. Sinn und Zweck ist es, Vertiefungen in der Kupfer- oder Metallplatte zu erzeugen, damit darin die Farbe haften bleibt. Im anschließenden Handdruck wird meine Zeichnung dann auf das Papier abgegeben.

Eine andere Möglichkeit, Vertiefungen auf der Metallplatte zu erzeugen sind die zahlreichen Ätztechniken.

Es würde das Platzangebot sprengen, wenn ich jede Technik erklären würde. Ich benenne die Ätztechniken, die ich am meisten einsetze mit einer Kurz-Info.

Aquatinta: bekannteste Flächenätzung und die facettenreichste. Sie erlaubt flächige Tonwerte von Weiß über Grau bis zum tiefsten Schwarz.

Reservage: wird auch „Absprengtechnik“ oder „Zucker- tusche“ genannt. Die Reservage erlaubt mir eine pinselstrichartige Struktur.

Vernis mou: in einem weichen Wachs kann ich eine Zeichnung auf die Platte übertragen, oder Materialabdrücke herstellen.

Strichätzung: ich ritze nicht in die Metallplatte, sondern in eine säurefeste Abdeckung, z.B. Lack. Der Widerstand ist geringer, der Strich ist später im Druck sehr viel gleich- mäßiger.

 

Es versteht sich von selbst, dass die Kombinationen der verschiedenen Techniken, der Kreativität keine Grenzen setzen. Dabei spreche ich nur die Herstellung meiner Metallplatten an. Weitere Möglichkeiten zu experimentieren, bestehen dann noch beim Drucken.

Die Mehrfarbigkeit einer fertigen Radierung entsteht durch das Nacheinanderdrucken verschiedener Platten mit verschiedenen Farben.

Ich signiere und nummeriere meine gedruckten Blätter. Meine Auflagen sind meistens klein, erkenntlich an der zweiten Zahl, 1/ 15 heißt somit, der erste Druck von einer Auflage von 15 Stück. Probe- oder Zustandsdrucke signiere ich mit e.a. (épreuve d'artiste). Oft bleiben diese Einzeldrucke, also Unikate.

Der Werdegang der gedruckten Radierung ist sehr aufwendig, nicht unbedingt schnell anzufertigen, oft mit anstrengendem körperlichem Einsatz verbunden, aber immer spannend!